Am linken Zentrum in Rosenheim (Innstr. 45a) wurde am 11. Juli vor einem Vortrag der „Initiative Erinnerungskultur – Stolpersteine für Rosenheim“ ein Schild mit der Aufschrift „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ angebracht.
„Respekt! Kein Platz für Rassismus“ ist eine deutschlandweite Initiative, die sich gegen Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz richtet. Sie wirbt für ein respektvolles Verhalten gegenüber anderen, für Toleranz, Anerkennung und Wertschätzung. Werte, für die auch das linke Zentrum in Rosenheim steht.
Inzwischen wurden über 2.000 Schilder an zahlreichen Gebäuden (z.B. kommunalen Einrichtungen, Sportstadien und Betriebsstätten) montiert.
Mit dem Z in der Rosenheimer Innstraße 45a wurde 2011 ein Ort geschaffen, an dem Demokratie lebendig wird. Ganz unterschiedliche linke, emanzipatorische, sozial und ökologisch engagierte Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen haben sich zusammengefunden, um gemeinsam einen Ort zu schaffen, an dem es die Möglichkeit gibt, Veranstaltungen verschiedenster Art zu organisieren, sich zu treffen, zu arbeiten und Aktionen vorzubereiten. Es wurde ein Raum geschaffen, in welchem Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Einkommen, sexueller Identität, Alter, Schicht und anderen Merkmalen, nach denen gesellschaftlicher Ausschluss stattfindet, in zwangloser Atmosphäre zusammensitzen, sich austauschen, kochen, essen, diskutieren, lesen, sich bilden und feiern können.
Vor einem Vortrag der „Initiative Erinnerungskultur – Stolpersteine für Rosenheim“ in der vergangenen Woche montierten die beiden Gewerkschafter Andreas Salomon (GEW) und Bernhard Weißenbacher (IG Metall) das „Kein Platz für Rassismus“-Schild am linken Zentrum. Der Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Antifaschismus bleibt notwendig“ ist beispielhaft für das Engagement der unterschiedlichen im Z beheimateten Gruppen gegen die Gefahr der extremen Rechten und für eine vielfältige, solidarische, demokratische Gesellschaft. Im Rahmen dieser vom Bündnis gegen rechte Hetze organisierten Reihe gab es im Z neben den Vorträgen der eingangs erwähnten „Initiative Erinnerungskultur – Stolpersteine für Rosenheim“ zur Lokalgeschichte der Rosenheimer Kommunisten zwischen 1919 und 1933 auch von attac organisierte Vorträge unter dem Titel „Migration, Geflüchtete und unser Sozialsystem – Wer profitiert von wem?“ und „Die AfD und die soziale Frage“. Mit einem Open Air Kino und einem Filmgespräch wurde das bewegte Leben des KZ-Überlebenden Martin Löwenberg von der Geschichtswerkstatt lebendig gehalten. Ebenfalls mit einer Filmvorführung erinnerten junge Antifaschistinnen (OAPR) an Carlos Fernando und den rassistischen Mord im benachbarten Kolbermoor. Die Bibliothek_A beteiligte sich mit einer Ausstellung, welche sich kritisch mit der rechts-esoterischen Anastasia Buchreihe/Bewegung beschäftigt, und einer Buchvorstellung zur Arbeiterbewegung in der Ordnungszelle Bayern am Programm. Beendet wird die Reihe mit einer von der Geschichtswerkstatt organisierten antifaschistischen Stadtführung auf historischen Spuren am Samstag, den 29. Juli (Start:11:00 Uhr, Salzstadel).
Mit der Anbringung des Respekt!-Schildes direkt neben dem Eingang des linken Zentrums wurde ein sichtbares Zeichen für das bestehende antirassistische Engagement gesetzt. Dennoch ist man sich bei den Gruppen im Z bewusst, dass „unsere Gesellschaft von rassistischen Denkweisen, Handlungen und Strukturen, die für Nicht-Betroffene häufig nicht sichtbar sind, für Betroffene aber zum Alltag gehören, durchzogen ist“. Das Schild wird deshalb nicht als Zustand, sondern vielmehr als tagtäglicher Auftrag gesehen.
Weitere Informationen zur respekt!-Initiative gibt es im Internet unter: https://www.respekt.tv/