Der Initiativkreis Migration Rosenheim spendet 3.000€ an die Organisationen „No Border Kitchen Lesvos“, „Sea Watch“ und an das „Camp Pikpa“. Damit werden Organisationen, die Menschen, die auf ihrer Flucht im Mittelmeer oder auf den griechischen Inseln gestrandet sind und unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen, unterstützt.
Die Situation Geflüchteter auf den griechischen Inseln ist schon seit längerem unerträglich und lebensunwürdig. Seit Corona war und ist die Situation deutlich angespannter, so waren zuletzt im Lager Moria etwa 13.000 Menschen in Quarantäne. Nach dem Brand im Lager Moria hat sie sich nochmal deutlich verschärft, viele Menschen sind obdachlos, die medizinische Versorgung ist nur noch teilweise gesichert. Statt nun endlich die Situation auf den griechischen Inseln zu entschärfen und den geflüchteten Menschen ein menschenwürdiges Dasein auf dem europäischen Festland zu ermöglichen, werden erneut Zeltlager auf Lesbos errichtet – und das geduldet und unterstützt durch die EU. Und das Coronavirus breitet sich derweil weiter aus, mittlerweile wurden mehr als 150 Menschen positiv getestet.
Auch die Lage im Mittelmeer hat sich bis heute nicht entspannt: Der Weg über das Mittelmeer ist weiterhin die tödlichste Seeroute der Welt, in der ersten Hälfte des Jahres 2020 sind dort mindestens 340 Menschen ums Leben gekommen oder als vermisst erklärt worden.
Die 3.000 €, die der Initiativkreis Migration Rosenheim spendet gehen an die Organisationen „No Border Kitchen Lesvos“, „Sea Watch“ und an das „Camp Pikpa“.
„No Border Kitchen Lesvos“ ist eine unabhängige und selbstverwaltete Gruppe, die versucht Migrant*innen, die ihren Weg aufgrund der restriktiven europäischen Migrationspolitik nicht fortsetzen können, zu unterstützen. Dies geschieht u.a. durch eine regelmäßige Essensausgabe, Kleiderverteilung und Angebote zum Austausch und zur Beratung.
Die Organisation „Sea Watch“ hat es sich kurzfristig zum Ziel gesetzt Menschen zu retten, die auf dem Mittelmeer in Seenot geraten sind. Langfristig schwebt ihr jedoch „die Schaffung von legalen und sicheren Fluchtwegen“ sowie „eine gemeinsame europäische Seenotrettung“ vor, um weiteres Sterben auf dem Mittelmeer zu verhindern. Dabei hat die Organisation immer wieder mit massiven Repressionen zu kämpfen, z. B. wenn ihre Schiffe festgesetzt und am Auslaufen gehindert werden.
Das „Camp Pikpa“ ist ein unabhängiges, offenes Flüchtlingslager in Mytilini (Lesbos). Es ist ein gemeinschaftsbasierter Raum, der auf den Prinzipien von Solidarität, Empowerment und aktiver Teilnahme aufgebaut ist. Es wurde 2012 für die am meisten gefährdeten Geflüchteten wie Familien mit Kindern, schwangere Frauen, Menschen mit Behinderung oder schweren Krankheiten und Menschen, die Opfer von Schiffbruch geworden sind oder enge Freunde oder Verwandte auf See verloren haben gegründet. Es bietet neben Ernährung u.a. medizinische und psychologische Versorgung, rechtliche Beratung und Unterricht.