Ein Rückblick auf die Veranstaltungsreihe „Menschen und Rechte sind unteilbar“

Erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Menschen und Rechte sind unteilbar!“ Spende an die Nichtregierungsorganisation „Lesvos Solidarity“


Von Mitte Januar bis Ende Februar organisierte der Initiativkreis Migration Rosenheim eine Ausstellung mitsamt Veranstaltungsreihe zum Thema “Menschen und Rechte sind unteilbar!“ Fünf Veranstaltungen und eine Ausstellung wurden von mehr als hundert Interessierten besucht. Dort erhaltene Spenden in Höhe von 786€ gibt der Initiativkreis Migration Rosenheim komplett an die Nichtregierungsorganisation „Lesvos Solidarity“ weiter. Die Ausstellung ist noch bis 29. Februar im Schüler- und Studentenzentrum Rosenheim (Pettenkoferstraße 9) zu besichtigen.

Im Rahmen einer Ausstellung und fünf Veranstaltungen behandelte der Initiativkreis Migration Rosenheim das Thema „Menschen und Rechte sind unteilbar!“ über anderthalb Monate. Die Veranstaltungen einte die Überzeugung, dass Menschenrechte die unveräußerliche Grundlage demokratischer Gesellschaften sind, die gegenwärtig jedoch in Europa immer wieder von Rechtspopulistinnen in Frage gestellt werden. Dies betrifft die Unabhängigkeit der Gerichte, die Pressefreiheit, Bürgerrechte und nicht zuletzt das Grundrecht auf Asyl. „Deswegen und mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen ist es uns ein großes Anliegen an die Bedeutung der Menschenrechte zu erinnern“, führte Barbara Riedel vom Initiativkreis Migration Rosenheim zu Beginn der Veranstaltungsreihe aus. Die Besucherinnen der Veranstaltungen waren teilweise schockiert über die Zustände und menschenunwürdige Situationen Geflüchteter sowohl an den EU-Außengrenzen, als auch in Bayern und Rosenheim. Hamun Tanin stellte in seinem Vortrag beispielsweise die dramatische Lage auf Lesbos dar, einer Insel, auf der auf 85.000 Bewohner*innen etwa 17.000 Geflüchtete kommen. Diese Menschen sind dort nur teilweise in völlig überfüllten Lagern untergebracht, in denen es nicht nur an Unterkünften und medizinischer Versorgung mangelt. Er stellte weiterhin den Bezug zu den ANKER-Zentren in Bayern her, die nicht nur den eigenen Ansprüchen, wie schnelle AsylVerfahren, nicht gerecht werden, sondern auch ein kostenintensives Monstrum darstellen, dass ein menschenwürdiges Dasein verunmöglicht. Auch der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Film „Capernaum – Stadt der Hoffnung“ zog die Anwesenden in seinen Bann. Er handelt vom 12 Jahre alten Zain, der seine Eltern anklagt, ihn auf die Welt gebracht zu haben. In eine Welt, in der Kinder immer noch in Slums und auf der Straße aufwachsen müssen, in der Kinderarbeit Alltag ist und unverhandelbare Rechte auch für Kinder absolut notwendig sind. Doch prangert der Film nicht die konkreten Eltern von Zain an, sondern „das ganze System, das diese Kinder im Stich lässt“.

In einem Kommunikationstraining gegen Stammtischparolen konnten Interessierte schließlich einen souveräneren Umgang mit rassistischen und menschenverachtenden Äußerungen einüben: Zentral ist es hierbei, derartige Aussagen nicht hinzunehmen und deutlich und hörbar zu widersprechen.


Barbara Riedel blickt zufrieden auf die Veranstaltungsreihe zurück: „Wir haben viele Menschen angesprochen und in anbetracht der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung auf die Notwendigkeit von Menschlichkeit und Menschenrechten hingewiesen. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Reihe und freue mich, dass wir nicht nur Betroffenheit ausgelöst haben, sondern auch knapp 800€ gespendet wurden, die nun der Hilfe für Geflüchtete auf Lesbos zukommen.“
Die Ausstellung „Menschen und Rechte sind unteilbar!“ ist noch bis zum 29. Februar 2020 im Schüler- und Studentenzentrum Rosenheim (Pettenkoferstraße 9) zu besichtigen.

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