25. September 2020: Unterstützung Geflüchteter auf Lesbos: Initiativkreis Migration Rosenheim spendet 3.000€
13. Mai 2020: Corona in Gemeinschaftsunterkünften – „Das größte Infektionsrisiko ist die Form der Unterbringung“
30. März 2020: Demonstration #LeaveNoOneBehind auch in Rosenheim
13. Dezember 2019
„Menschen und Rechte sind unteilbar!“
Ausstellung und Veranstaltungsreihe des Initiativkreis Migration Rosenheim
Unter dem Titel „Menschen und Rechte sind unteilbar“ organisiert der Initiativkreis Migration Rosenheim eine Ausstellung vom 13. Januar bis 29. Februar 2020 mitsamt fünf Veranstaltungen in Rosenheim. Angesichts der Feststellung, dass Menschenrechte als unveräußerliche Grundlage demokratischer Gesellschaften von Rechtspopulisten gegenwärtig europaweit in Frage gestellt werden, wird an die Bedeutung dieser Rechte sowohl in der Ausstellung wie auch in den Veranstaltungen erinnert.
Das Motto „Menschen und Rechte sind unteilbar“ ist handlungsleitend für eine Ausstellung und eine Veranstaltungsreihe vom Initiativkreis Migration Rosenheim im Januar und Februar. Die Veranstaltungen eint die Überzeugung, dass Menschenrechte die unveräußerliche Grundlage demokratischer Gesellschaften sind, die gegenwärtig jedoch in Europa immer wieder von Rechtspopulisten in Frage gestellt werden. Dies betrifft die Unabhängigkeit der Gerichte, die Pressefreiheit, Bürgerrechte und nicht zuletzt das Grundrecht auf Asyl. „Deswegen und mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen ist es uns ein großes Anliegen an die Bedeutung der Menschenrechte zu erinnern“, so Barbara Riedel vom Initiativkreis Migration Rosenheim.
In vier Vorträgen und einer Filmvorführung wird folgenden Fragen nachgegangen: Wie und unter welchen Umständen sind die Menschenrechte entstanden? Wie ist es den vielen unvergessenen Streiter*innen gelungen, sie zu etablieren? Warum müssen wir uns heute wieder verstärkt für Menschenrechte engagieren?
Die Veranstaltungsreihe beginnt mit der Ausstellungseröffnung der Ausstellung „Menschen und Rechte sind unteilbar“ von Pro Asyl am 13. Januar um 18 Uhr im Schüler- und Studentenzentrum Rosenheim (Pettenkoferstaße 9). Die Ausstellung ist dort bis zum 29. Februar zu sehen. Der Eintritt zur Veranstaltung sowie zur Veranstaltungseröffnung ist frei.
Die weiteren Veranstaltungen sind:
22. Januar, 19 Uhr: Habt keine Angst! – Geflüchteten und Migranten begegnen. Rechtspopulisten entgegentreten, katholisches Bildungszentrum Rosenheim, Referent: Monsignore Rainer Boeck, in Kooperation mit dem katholischen Bildungswerk Rosenheim.
24. Januar, 19 Uhr: ANKER und Hotspot – Wie wir mit Flüchtlingen umgehen, Schüler- und Studentenzentrum Rosenheim, Referent: Hamun Tanin.
14. Februar, 19 Uhr: Filmvorführung „Capernaum – Stadt der Hoffnung“, Schüler- und Studentenzentrum Rosenheim, in Kooperation mit dem Kulturverein Rosenheim.
19. Februar, 9-16 Uhr: „Man wird ja wohl noch sagen dürfen…“ Kommunikationstraining gegen Stammtischparolen, Gemeindehaus der Versöhnungskirche Rosenheim, in Kooperation mit dem evangelischen Bildungswerk Rosenheim, Unkostenbeitrag 10 €, eine Anmeldung bis zum 12.2. wird erbeten, entweder per Email an info@ebw-rosenheim.de oder telefonisch: 08031 809558.
Weitere Infos unter https://migration.rosenheim.social/ und https://twitter.com/inimigro
18. September
Filmvorführung „My Escape“ – Dokumentation zu Menschen auf der Flucht
Am Sonntag den 2. Oktober zeigt der Initiativkreis Migration um 19 Uhr den Dokumentarfilm „My Escape“ im Z (Innstraße 45a, Rosenheim).
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Asyl ist Menschenrechte 2016“ zeigt der Initiativkreis Migration Rosenheim am 2. Oktober den Film „My Escape“. In diesem wurden Handybilder und -videos von Menschen, die diese auf ihrer Flucht aufnahmen, zu einer Dokumentation verarbeitet. Die Betroffenen kommen so doppelt zu Wort: Zum einen in Form der selbst aufgenommenen Bilder und Videos und zum anderen durch ihre Kommentare und Erzählungen dazu. Damit gelingt es dem Film eine große Nähe zu den Menschen und ihren Erlebnissen zu schaffen. Die Zuschauer*innen bekommen einen hautnahen Eindruck davon, was Menschen auf ihrer Flucht erleben müssen und was dabei alles geschehen kann.
Der Film wird am 2. Oktober um 19 Uhr im Z – linkes Zentrum in Selbstverwaltung (Innstraße 45a, Rosenheim) gezeigt. Der Eintritt ist kostenlos.
Weitere Veranstaltungen der Veranstaltungsreihe und Einzelheiten zu den jeweiligen Veranstaltungen finden sich im Internet unter: https://migration.rosenheim.social/veranstaltungsreihe/
13. September
Veranstaltung „Geflohen… und angekommen?“ am Tag des Flüchtlings 2016
Der Initiativkreis Migration Rosenheim lädt am Freitag, den 30. September, 19:30 Uhr zu einer Veranstaltung, bei der Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern aus ihrem Leben erzählen in den Lokschuppen (Rathausstrasse 24, 83022 Rosenheim) ein. Die Veranstaltung ist vor allem für Menschen interessant, die authentisch und aus erster Hand hören und sehen möchten, in welcher Lage sich Flüchtlinge oft befanden und befinden.
Im Rahmen der Interkulturellen Woche, jährlich im Herbst veranstaltet von den großen Kirchen und weiteren Akteuren in Deutschland, wurde 2016 der 30. September zum Tag des Flüchtlings ausgerufen. An diesem Tag finden in hunderten deutschen Städten Aktionen statt, um auf die besondere Situation und die Not von Millionen Menschen auf der Flucht aufmerksam zu machen. In Rosenheim werden, wie schon am Weltflüchtlingstag im Juni, weitere Betroffene selbst zu Wort kommen. Unter dem Motto „Geflohen… und angekommen?“ werden Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern von persönlichen Schicksalen berichten und darüber, was sie zur Flucht bewegte. Was sie dabei erleben mussten und wie es ihnen jetzt in Rosenheim ergeht, hören wir aus erster Hand. Der Flüchtlingskommisar António Guterres findet die richtigen Worte für die Notwendigkeit einer solchen Veranstaltung: „Überall auf der Welt fliehen Familien vor Gewalt. Die Zahlen sind gewaltig, aber wir dürfen nicht vergessen, dass diese Menschen Mütter und Väter, Töchter und Söhne sind, Menschen wie Du und ich – bevor der Krieg sie zur Flucht gezwungen hat. Am Weltflüchtlingstag sollten sich alle daran erinnern, was uns verbindet: unsere gemeinsame Menschlichkeit.“
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Rosenheim und mit dem Stadtjugendring Rosenheim statt. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Flüchtlingsarbeit sind willkommen.
Der Abend ist Teil der Veranstaltungsreihe „Asyl ist Menschenrecht“ des Initiativkreis Migration Rosenheim. Informationen dazu finden sich unter https://migration.rosenheim.social/veranstaltungsreihe/.
06. September
2-3-Zimmerwohnung dringend gesucht
Der Initiativkreis Migration Rosenheim betreut derzeit eine junge Familie, die im September 2015 aus dem Kosovo nach Deutschland flüchtete.
Der zweijährige Sohn Endri leidet seit seinem 6. Lebensmonat an schweren epileptischen Anfällen. Im Klinikum Schwabing wurde nach der Ankunft der Familie in München ein Hirntumor festgestellt, der auch die Anfälle auslöst. Jetzt ist eine Operation des Tumors in der Schön Klinik Vogtareuth geplant, die Nachsorge wird vermutlich mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen. Diese Zeit werden die Eltern zusammen mit ihrem Sohn und der am 16. August 2016 in Rosenheim geborenen Tochter in Deutschland verbringen.
Derzeit lebt die Familie in einer Gemeinschaftsunterkunft der Regierung von Oberbayern in Rosenheim, die sie mit ca. 60 anderen Asylbewerbern teilt. In einer Umgebung mit so vielen Menschen ist die Infektionsgefahr für ein krankes Kind sehr hoch und die sichere Durchführung der Operation gefährdet. Auf Grund eines Attestes der betreuenden Kinderärzte darf die Familie einen privaten Wohnsitz nehmen.
Daher bitten wir die Bevölkerung: Wer eine 2-3-Zimmer-Wohnung im Landkreis Rosenheim zu vermieten hat (gern möbliert, Miete bis 700 Euro, die Miete übernimmt die Stadt bzw. der Landkreis Rosenheim), nimmt bitte Kontakt auf mit dem Initiativkreis unter 08031 / 58 19 179 bzw. migro@rocketmail.com.
04. September:
„Die Clowns sind in der Stadt“
Weil Lachen die beste Medizin ist, hat der Initiativkreis Migration Rosenheim dem Thema einen ganzen Veranstaltungstag gewidmet. Gerade Flüchtlinge sind einer Vielzahl von Ängsten ausgeliefert, sei es Angst vor Abschiebung, sei es der Integrationsdruck, die Behördengänge, der Schulbesuch. Schlimme Erinnerungen aus Flucht und Krieg kleben an ihren Seelen. Doch während Erwachsene das in der Regel besser verarbeiten können, sind Kinder dadurch nicht selten in ihrer weiteren seelischen und schulischen Entwicklung gehemmt.
Da ist die Sprache der Clowns genau das Richtige! In der Freude über die Komik treten Sorgen und Ängste in den Hintergrund und der gemeinsame Spaß stärkt die Lebensgeister nach dem Motto: Andere haben auch mal Pech und wer auf die Nase fällt, steht wieder auf.
Der Initiativkreis lädt deshalb herzlich ein : Um 16 Uhr kommen die zwei namhaften Clowns RigoL und tOrF. Sie freuen sich auf alle Gäste die sich trauen: Kinder ebenso wie Erwachsene, Einheimische ebenso wie Flüchtlinge und verzichten auf ihre Gage zugunsten der Flüchtlingsarbeit.
Danach wird es ernster: Im Vortrag um 18 Uhr beleuchtet der Kinder- und Jugendpsychiater und -Psychologe Dr. Daniel Drexler die Auswirkungen von „Traumata bei Kindern“. Pädagogen in Kindergärten und Schulen können hier sicher wertvolle Anregungen mitnehmen.
Im Film „Happy Welcome“ um 19.30 Uhr geben die „Clowns ohne Grenzen“ einen Eindruck von den berührenden Begegnungen mit den Kindern von Geflüchteten in verschiedenen Aufnahmeeinrichtungen.
Bei schönem Wetter sind die Clowns draußen im Rathauspark, ansonsten sind alle Veranstaltungen im Rathaussaal Kolbermoor
Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist frei, Spenden für die Flüchtlingsarbeit sind natürlich willkommen!
13. Juni:
Geflohen… und angekommen?
Fluchtgeschichten zum Weltflüchtlingstag
Passend zum internationalen Gedenktag für Flüchtlinge, werden am 20. Juni Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern, ab 19.30 Uhr, im Bildungswerk Rosenheim von ihren persönlichen Schicksalen berichten. Dabei wird es unter anderem darum gehen was sie zur Flucht bewegte, was sie dabei erleben mussten und wie es ihnen jetzt in Rosenheim geht.
Die UN-Vollversammlung hat den 20. Juni zum zentralen internationalen Gedenktag für Flüchtlinge ausgerufen. An diesem Tag finden in vielen Ländern Aktionen statt, um auf die besondere Situation und die Not von Millionen Menschen auf der Flucht aufmerksam zu machen.
In Rosenheim werden, wie letztes Jahr auch schon, die Betroffenen selbst zu Wort kommen. Unter dem Motte „Geflohen… und angekommen?“ werden Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern von persönlichen Schicksalen berichten und darüber was sie zur Flucht bewegte, was sie dabei erleben mussten und wie es ihnen jetzt in Rosenheim ergeht, hören wir aus erster Hand.
„Nach unserer Ansicht findet der Flüchtlingskommisar António Guterres die richtigen Worte für die Notwendigkeit einer solchen Veranstaltung“, so Thomas Nowotny vom Initiativkreis Migration Rosenheim. Guterres äußerte: „Überall auf der Welt fliehen Familien vor Gewalt. Die Zahlen sind gewaltig, aber wir dürfen nicht vergessen, dass diese Menschen Mütter und Väter, Töchter und Söhne sind, Menschen wie Du und ich – bevor der Krieg sie zur Flucht gezwungen hat. Am Weltflüchtlingstag sollten sich alle daran erinnern, was uns verbindet: unsere gemeinsame Menschlichkeit.“
Die Veranstaltung findet am Montag den 20. Juni um 19.30 Uhr im Bildungswerk Rosenheim (Pettenkofer Straße 5) statt. Sie ist Teil der Veranstaltungsreihe „Asyl ist Menschenrecht“ des Initiativkreis Migration Rosenheim und findet in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Rosenheim statt. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Flüchtlingsarbeit sind willkommen.
Informationen zu weiteren Veranstaltungen der Veranstaltungsreihe finden sich unter https://migration.rosenheim.social/veranstaltungsreihe.
17. Mai 2016
Vorträge zu Afghanistan und rechter Gewalt gegen Geflüchtete
Der Initiativkreis Migration Rosenheim blickt, am 30. Mai und 1. Juni, mit zwei Vorträgen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Asyl ist Menschenrecht 2016“, auf jenseits- und diesseits der Grenze. In einem ersten Vortrag, „Afghanistan – Ein immer noch unsicheres Land“, geht es um die Fluchtursachen aus Afghanistan. Im zweiten Vortrag werden flüchtlingsfeindliche Angriffe und ihre Auswirkungen thematisiert.
Wanderungs- und Fluchtgeschichten prägen Afghanistan seit langem. Nicht nur die militärischen Interventionen der vergangenen Jahrzehnte haben Menschen zur Flucht ins Ausland getrieben, auch innerstaatliche Konflikte haben dazu geführt, dass die Zahl der Binnenvertriebenen stetig zugenommen hat. Der Politikwissenschaftler Hamun Tanin schildert die Lebensrealitäten der Menschen in Afghanistan und analysiert die vielfältigen Fluchtgründe. Er gibt einen Einblick in die Motivation und Odyssee afghanischer Flüchtlinge. Der Vortrag beginnt am 30. Mai im Z-linkes Zentrum um 20 Uhr.
Im zweiten Vortrag wird aufgezeigt, dass es rechte Gewalt immer gegeben hat. Doch mit der Ankunft tausender Geflüchteter fand die rechte Szene – wie schon in den 90er Jahren – im vergangenen Jahr ein Agitationsfeld, das rechten Kräften Auftrieb lieferte. Und Opfer. Spätestens seit Heidenau und Freital ist klar: Geflüchtete sind erneut Ziel massiver rechter Gewalt. Die Amadeu-Antonio-Stiftung dokumentiert diese Übergriffe auf Asylsuchende und ihre Unterkünfte. Dabei stellt sich immer wieder heraus, dass die Ermittlungsbehörden viele Fälle überhaupt nicht wahrnehmen, rassistische Tatmotive ignorieren oder die Strafverfolgung rechter Täter nicht mit der gebotenen Dringlichkeit betreiben. Marius Münstermann von der Amadeu-Antonio-Stiftung, der die Chronologie flüchtlingsfeindlicher Angriffe dokumentiert, wird über das Ausmaß rechter Gewalt sprechen – und über nötige Konsequenzen zum Schutz der Betroffenen und zum Umgang mit den Tätern. Der Vortrag findet am 1. Juni, ebenfalls Z-linkes Zentrum statt. Beginn ist 19 Uhr.
Beide Vorträge finden im Z – linkes Zentrum in Selbstverwaltung (Innstraße 45a, Rosenheim) statt. Der Eintritt ist kostenlos.
11. Mai 2016
Asyl ist Menschenrecht 2016 – Veranstaltungsreihe des Initiativkreis Migration Rosenheim
In sechzehn öffentlichen Veranstaltungen rund um das Thema Flüchtlinge sollen von Mai bis Oktober 2016 Herz und Verstand der Besucher angesprochen, Integration und angemessene Umgangsweisen geübt und gelebt werden.
Dabei wird unser Initiativkreis Vorträge, Workshops, Filme, Begegnungen mit unseren neuen Nachbarn, u.a.m. ausrichten oder unterstützen. Vor allem möchten wir Geflohene (besonders am 20.6. und 30.9.) selbst zu Wort kommen lassen. Denn es lohnt sich, ihnen zuzuhören.
Die Reihe wird am kommenden Freitag mit einem Vortrag von Irene Durukan zum Thema „Zivilcourage – Mut tut gut! Warum Hinschauen und Handeln Sinn machen“ beginnen. Die Vorsitzende des Vereins Mut & Courage Bad Aibling e.V. erhielt 2008 den XY- Preis „Gemeinsam gegen das Verbrechen“ und wurde 2011 als Vorbild durch die Dominik-Brunner-Stiftung geehrt. Anhand des Videoclips „Hetzjagd“ wird sie analysieren, wie man sich in kritischen Situationen verhalten kann. Mut ist ansteckend; aber niemand kann zu mutigem Verhalten gezwungen werden. Mut erfordert Sinn für Gerechtigkeit sowie Empathie. Die Teilnehmer*innen erhalten Tipps für den couragierten Alltag. Für einen regen Austausch wird es genug Zeit geben.
Der Vortrag findet statt am Freitag den 13. Mai um 20.00 Uhr, in der Sozialen Hängematte (Herzog-Ottostr. 8a, Rosenheim)
Weitere Veranstaltungen der Veranstaltungsreihe: Einzelheiten zu weiteren Veranstaltungen finden sich auf der Seite
https://migration.rosenheim.social/veranstaltungsreihe, und zeitnah in der Presse sowie auf Plakaten zu diesen Veranstaltungen.
Der Initiativkreis Migration Rosenheim beschäftigt sich seit 2011 damit, dass Menschen aus verschiedenen Gründen ihre Heimat verlassen. Um Verständnis für und Integration von Geflohenen zu verbessern, bietet der Initiativkreis einerseits Begleitung von Flüchtlingen und Flüchtlingsinitiativen an, anderseits und vor allem betreibt er Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung. Daher führte er bereits vor einem Jahr eine Veranstaltungsreihe „Asyl ist Menschenrecht“ durch. Wie dringend diese Aufgabe weiterhin ist, ergibt sich aus der Lage der Geflohenen. Sie stehen vor Herausforderungen, die sie vorher nie gekannt haben; sie werden mal freundlich empfangen, mal verunsichert aufgenommen, mal aggressiv abgewehrt. Die Zahl der Straftaten und Anschläge gegen Asylbewerber*innen hat drastisch zugenommen. Aber die Zahl der Menschen, die Flüchtlinge kennenlernten und ihnen zur Seite standen, ebenso. Dies gibt Hoffnung.
03. August 2015
Erfolgreiche Veranstaltungsreihe zum Thema „Asyl ist Menschenrecht“
Am vergangenen Sonntag endete eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Asyl ist Menschenrecht“, die der Initiativkreis Migration Rosenheim organisierte. In diesem Rahmen fanden rund zehn Veranstaltungen um die Themen, Flucht, Migration und Asyl statt. Der Initiativkreis wertet die Veranstaltungsreihe als sehr erfolgreich, da u.a. insgesamt mehrere hundert Personen die Veranstaltungen besuchten.
Flucht, Migration und Asyl, das sind Themen, die überall in Deutschland und zur Zeit besonders in Rosenheim viel diskutiert werden. Die Katastrophen im Mittelmeer, die politischen Diskussionen um die Verteilung der Flüchtlinge innerhalb Deutschlands und in Europa, die zahlreichen Aufgriffe von Flüchtlingen unter anderem am Rosenheimer Bahnhof sowie das große Engagement von ehrenamtlichen Helferkreisen vor Ort demonstrieren die Bedeutung auf allen Ebenen. Doch warum genau fliehen Menschen, was geschieht auf einer Flucht, wo und unter welchen Umständen finden Menschen Schutz? Um diese Fragen kreiste die zweiwöchige Veranstaltungsreihe, die am letzten Sonntag endete.
Eröffnet wurde die Reihe im Foyer der VHS mit der Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ von Pro Asyl. Sie schilderte die Lage in Kriegs- und Krisengebieten sowie in den Nachbarregionen und informierte über Fluchtursachen und Fluchtwege. An der Eröffnung nahmen etwa 50 Interessierte teil. Neben einem Grußwort des 2. Bürgermeisters von Rosenheim (Anton Heindl), referierte Hamun Tanin für den Initiativkreis. Er betonte dabei: „Die Gesamtgesellschaft sollte an dem Ideal festhalten, dass allen Schutzsuchenden und Geflüchteten der Anspruch auf Asyl gewährt wird. Sollte dies in Frage gestellt werden, werden die Menschenrechte in Frage gestellt und die Grundfesten der Demokratie stehen in Gefahr wegzubrechen. Wenn wir uns für Flüchtlinge einsetzen, dann verteidigen wir somit auch das Zusammenleben in unsere Gesellschaft.“
Besondere Aufmerksamkeit innerhalb der gesamten Veranstaltungsreihe verdiente sicherlich das Flüchtlingszelt von UNHCR. Es wurde sowohl am Salzstadel, als auch in der Fußgängerzone präsentiert. Interessierte konnten hier einen Einblick bekommen, wie es wohl sein mag, auf nicht mal 23 Quadratmetern mit vier bis sieben weiteren Menschen zu leben. Die Besucher*innen wussten es sehr zu schätzen, auch mal selbst sehen zu können worüber ansonsten nur in den Nachrichten und im Fernsehen berichtet wird. Ein Passant berichtete sogar, dass es sich bei dem dargestellten Zelt um eine Luxusvariante handelte, da viele Zelte in Flüchtlingslagern in deutlich schlechterem Zustand seien und beispielsweise nicht mal einen Schutz vor Mücken böten.
Etwa 150 Besucher*innen nahmen an einem Gespräch im Lokschuppen teil: Flüchtlinge aus Pakistan, Afghanistan, Syrien, Senegal und Nigeria berichteten hier über ihre Erlebnisse in ihren Herkunftsländern, auf der Flucht und in Deutschland. Einer der Teilnehmer, Ibraima K. erzählte in einem fesselnden Bericht von seiner Flucht aus Senegal aufgrund des hierzulande weitgehend unbekannten Casamance-Konflikt, der bereits weit über 5000 Opfer forderte. Ungläubiges Kopfschütteln war im Publikum bei Ibraimas Beschreibung der Mittelmeer-Überfahrt zu sehen. Diese unternahm er in einem kleinen Boot mit über 100 weiteren Menschen, die auf eine bessere Zukunft in Europa hofften. Für einige von Ibraimas Mitreisenden gingen diese Hoffnungen mit ihren Leben zwischen den Wellen des Mittelmeers verloren.
Rita Braaz von der Lesbenberatungsstelle LeTRa in München, schilderte die besonderen Probleme von lesbischen und LGBT Geflüchteten. So werde deren Lage von den deutschen Behörden teilweise völlig verkannt, stünden sie doch immer wieder vor dem Problem, ihre sexuelle Orientierung beweisen zu müssen. „Wie genau soll das gehen, ohne dass es demütigend wird?“ fragt sich Stephan Geuenich, vom Initiativkreis Migration, dazu im Nachhinein.
Bei der vorletzten Veranstaltung trat das ueTheater aus Regensburg in der Vetternwirtschaft mit seinem Stück „Asyl – Menschen wie Menschen behandeln“ auf. In 10 Szenen wurde die Situation von Flüchtlingen und der Asylverlauf nach der Ankunft in Deutschland dargestellt. Nach einer kurzen Pause folgte der eigentliche Programmpunkt, das Forumtheater. Dabei konnten und sollten die Zuschauer*innen mitspielen und eingreifen. „Gerade die Darstellung des Asylverlaufs hat mich tief bewegt“, meint eine Besucherin. „Das Theater war nicht nur informativ, sondern ermöglichte es auch sich selbst auszuprobieren. Gerade bei dem Thema Flucht und Asyl ist das von großer Bedeutung, da viele Menschen nicht so recht wissen, wie sie sich zum Beispiel gegenüber Flüchtlingen verhalten sollen“, so die Besucherin weiter.
„Insgesamt ist es uns gelungen mehrere hundert Menschen mit unsere Veranstaltungsreihe anzusprechen“, so Geuenich. „Auch wenn ich nun froh bin, dass wir die Veranstaltungsreihe erfolgreich hinter uns gebracht haben, war es auch eine gute Zeit, mit vielen spannenden Beiträgen und Diskussionen“, resümiert er.
Die Veranstaltungsreihe wurde in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung organisiert. Weitere Infos zur gesamten Reihe, den einzelnen Veranstaltungen und den Kooperationspartner*innen finden sich unter: http://migrationrosenheim.blogsport.de/asyl-ist-menschenrecht/
19./ 26. Juli 2015
„Asyl ist Menschenrecht“: Vortrag, Theater und Filmvorführung zur Situation von Geflüchteten auf der Flucht und in Deutschland
Bereits seit 17. Juli kann in der VHS Rosenheim die Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ von Pro Asyl besichtigt werden. Zusätzlich fanden und finden unterschiedliche Veranstaltungen in Rosenheim statt, die das Thema Flucht, Migration und Asyl thematisieren. Zu den abschließenden Veranstaltungen im Rahmen der zweiwöchigen Reihe meint Stephan Geuenich vom Initiativkreis Migration Rosenheim: „Ich freue mich auf diese hochkarätigen Veranstaltungen, die mir besonders am Herzen liegen.“
Am 30. Juli informiert der Initiativkreis Migration Rosenheim im Rahmen der zweiwöchigen Veranstaltungsreihe über die doppelte Stigmatisierung lesbischer Migrantinnen (Z, Innstraße 45a, 20 Uhr).
Einen Tag später, am Freitag den 31. Juli, präsentiert das renommierte ueTheater sein Forumtheater „Asyl – Menschen wie Menschen behandeln“, Vetternwirtschaft (Oberaustraße 2) um 19:30 Uhr und bietet damit eine besondere Möglichkeit sich mit dem Thema Asyl auseinanderzusetzen.
Das Ende der Veranstaltungsreihe bildet eine Filmvorführung von „Das Golddorf“, ein Film über Flüchtlinge in Bergen, ganz in unserer Nachbarschaft. Der 2014 entstandene Film wird von der Infogruppe Rosenheim gezeigt. Er erforscht, was passiert, wenn unterschiedliche Konzepte von Heimat aufeinandertreffen (2. August, 19 Uhr, im Z).
Die Veranstaltungsreihe wird organisiert vom Initiativkreis Migration Rosenheim in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung.
Weitere Informationen finden sich unter: http://migrationrosenheim.blogsport.de/asyl-ist-menschenrecht/
19. Juli 2015
„Asyl ist Menschenrecht“: Flüchtlingserfahrungen, Kabarett von „Steckerlfisch und Schlagsahne“, und Filmvorführung „Bamako“
Im Rahmen der Reihe „Asyl ist Menschenrecht“ lassen Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern die Zuhörer an ihren Erfahrungen auf der Flucht und an ihrem Leben hier in Deutschland teilhaben. Die Veranstaltung findet am 23.07.2015 um 19:30 Uhr auf der Bühne im Lokschuppen statt.
Am 24. Juli um 20.00 Uhr wird das bekannte Comedyduo „Steckerlfisch und Schlagsahne“ im TAM Ost (Chiemseestr. 31) die Rosenheimer Flüchtlinge mit einer Benefizveranstaltung für Geflüchtete unterstützen. Karten sind für 12 Euro bei Krois Ticketzentrum (Tickethotline +49( 0) 8031 15001) erhältlich. „Steckerlfisch und Schlagsahne“ untersützen die Veranstaltung mit den Worten: „Wir brauchen eine Willkommenskultur und die erreichen wir nur, indem wir Vorurteile abbauen und Begegnung ermöglichen. Es muss Aufklärungsarbeit auf beiden Seiten, mit Flüchtlingen und Einheimischen, betrieben werden.“
Außerdem präsentieren Attac Rosenheim und Juma-Film in dieser Veranstaltungsreihe am 26. Juli um 19.00 Uhr im „Z- linkes Zentrum“ den Film „Bamako“: Die Besucher erleben, wie sich die Menschen in Mali gegen die Politik von IWF und Weltbank wehren und um ihr Überleben kämpfen.
Der Initiativkreis Migration startete seine Informationswochen, in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung, am 17. Juli in der VHS Rosenheim mit der noch bis 02.08.2015 laufenden die Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ von Pro Asyl. Am 22. und 23. Juli steht in diesem Rahmen noch einmal ein Original Flüchtlingszelt der UNHCR in der Fußgängerzone Rosenheim zur Besichtigung bereit. Der Initiativkreis Migration möchte mit diesen Veranstaltungen über die derzeitige Situation und Lebensumstände von Flüchtlingen weltweit informieren und als Ansprechpartner für Fragen zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen finden sich unter: http://migrationrosenheim.blogsport.de/asyl-ist-menschenrecht/
12. Juli 2015
„Asyl ist Menschenrecht“: Ausstellungseröffnung und Besuch eines Flüchtlingszelts
Am 17. Juli wird um 20 Uhr die Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ in der VHS Rosenheim (Stollstraße 1) eröffnet. Sie wird dort bis zum 02. August zu sehen sein. Die Veranstaltung ist der Auftakt zu einer zweiwöchigen Veranstaltungsreihe des Initiativkreises Migration Rosenheim in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung zu diesem Thema. Im Anschluss an die Eröffnung besteht die Gelegenheit, am Salzstadel ein Zelt des Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen zu besichtigen.
Die Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“, zusammengestellt von Pro Asyl, informiert über Flucht, Fluchtursachen und -wege, die Lage in Krisen- und Kriegsgebieten und die Situation an den EU-Außengrenzen sowie im Inneren Europas und Deutschlands. Zur Eröffnung der Ausstellung in der VHS Rosenheim wird ein Vertreter des Initiativkreises Migration über die Situation von Geflüchteten und die Arbeit des Initiativkreises berichten. Zusätzlich wurde ein Grußwort der Stadt Rosenheim zugesagt. Barbara Riedel vom Initiativkreis Migration freut sich: „Es ist toll eine derartig hochkarätige Ausstellung nach Rosenheim bringen zu können. Wir freuen uns auf viele Besucher und Besucherinnen und anregende Diskussionen.“
Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung gibt es die Möglichkeit ein Flüchtlingszelt des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) am Salzstadel zu besichtigen. Hier können Interessierte einen Eindruck bekommen, wie es ist, in einem Flüchtlingszelt zu leben. Das Zelt ist zusätzlich mit originalen Hilfsgütern wie Decken, Matten, Moskitonetzen, Küchenset und Plastikeimer ausgestattet. „Auch hier werden wir selbstverständlich die Besucher und Besucherinnen begleiten und für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen“, so Riedel.
Die Ausstellung wird vom 17. Juli bis 2. August in der VHS zu sehen sein. Das Flüchtlingszelt ist vom 17. bis 19. Juli am Salzstadel und am 22. und 23. Juli in der Fußgängerzone (Mittertor) zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.
Daneben wird es zahlreiche weitere Veranstaltung geben. Informationen finden sich unter:
http://migrationrosenheim.blogsport.de/asyl-ist-menschenrecht/
20. Mai 2015
Asyl ist Menschenrecht!
Veranstaltungsreihe des Initiativkreis Migration Rosenheim
Flucht, Migration und Asyl, das sind Themen, die nun auch in Deutschland diskutiert werden. Die Katastrophen im Mittelmeer, die politischen Diskussionen um die Verteilung der Flüchtlinge innerhalb Deutschlands und in Europa sowie das große Engagement von ehrenamtlichen Helferkreisen vor Ort demonstrieren die Bedeutung auf allen Ebenen. Doch warum genau fliehen Menschen, was geschieht auf einer Flucht, wo und unter welchen Umständen finden Menschen Schutz? Zu diesen und weiteren Fragen organisiert der Initiativkreis Migration Rosenheim in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung vom 17. Juli bis 2. August eine zweiwöchige Veranstaltungsreihe. Die einzelnen Veranstaltungen finden an verschiedenen Orten in Rosenheim statt.
Vom 17. Juli bis 02. August ist im Foyer der VHS Rosenheim die aktuelle und informative Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ von Pro Asyl zu sehen. Sie wird dort am 17. Juli um 19 Uhr eröffnet.
An diesem Wochenende 17. bis 19. Juli können Interessierte außerdem am Salzstadel ein Flüchtlingszelt von UNHCR besuchen und dabei einen Eindruck bekommen, wie es ist, auf der Flucht und in einem Flüchtlingszelt zu leben.
Am 23. Juli berichten im Lokschuppen geflüchtete Menschen unter anderem aus dem Kongo über ihr Schicksal und ihre aktuelle Lebenssituation in Deutschland.
Am 24.7. unterstützt das Comedy-Duo „Steckerlfisch und Schlagsahne“ mit einer Benefiz-Veranstaltung im Tam Ost die Veranstaltungsreihe.
Das ue-Theater aus Regensburg zeichnet am 31. Juli zunächst mit dem Theaterstück „Asyl – Menschen wie Menschen behandeln“ in kurzen Einzelszenen einen typischen Asylverlauf nach, gleich im Anschluss können die Zuschauer in einem Forumtheater den Verlauf mitgestalten.
Ein Vortrag über die Lebenssituation von lesbischen Geflüchteten, sowohl in ihren Herkunftsstaaten, als auch in Deutschland sowie zwei Filmvorführungen runden die Veranstaltungsreihe ab.
Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Veranstaltungen und weitere Programmpunkte finden sich im Internet unter http://migrationrosenheim.blogsport.de/asyl-ist-menschenrecht/
Die Veranstaltungen im Überblick:
17. Juli – 02. August, VHS: Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“
17. Juli, 19 Uhr, VHS: Ausstellungseröffnung mit Vortrag und Führung durch die Ausstellung.
17., 18., 19, 22. und 23. Juli, Salzstadel und Fußgängerzone: „23 Quadratmeter neue Heimat. Leben in einem Flüchtlingszelt“
23. Juli, 19:30 Uhr, Bühne im Lokschuppen: Veranstaltung von und mit Geflüchteten
24. Juli, Tam Ost: Steckerlfisch & Schlagsahne
26. Juli, 19 Uhr, Z (Innstr. 45): Filmvorführung „Bamako“
30. Juli, Z (Innstr. 45): „Lebenssituation und Anerkennungspraxis von lesbischen und LGBT Geflüchteten.“. Vortrag der Lesbenberatungsstelle LeTRa München
31. Juli, 19:30 Uhr, Vetternwirtschaft: „Asyl – Menschen wir Menschen behandeln“. Forumtheater
02. August, 19 Uhr, Z (Innstr. 45): Politischer Film der Infogruppe Rosenheim
24. Januar 2014
„Es geht um Menschlichkeit“
Informationsveranstaltung zu Syrien
Am 7. Februar erzählen drei syrische Flüchtlinge, ab 19 Uhr im Pfarrsaal der Kirchengemeinde St. Michael (Westerndorfer Str. 43, Rosenheim), über ihre Geschichte. Sie sind im vergangenen Jahr nach Bayern gekommen und teilen ihre persönlichen Erfahrungen über den Krieg, ihre Flucht und ihre Situation in Deutschland mit allen Interessierten. Abgerundet wird die Veranstaltung durch kurz zusammengefasste Informationen über die Lage in Syrien, die Bedingungen der Flucht und die aktuelle Situation von Asylbewerbern in Deutschland. Die Flüchtlinge sprechen auf Englisch, ihre Texte werden ins Deutsche übersetzt. Der Eintritt ist frei.
Da alle drei Flüchtlinge noch Familienangehörige in Syrien haben, die durch Veröffentlichungen im Internet zusätzlich gefährdet würden, bitten sie, auf Foto- und Filmaufnahmen zu verzichten, aufgrund derer sie identifiziert werden könnten.
13. November 2013
Strafanzeige und Strafantrag gegen Bundespolizei und RoMed Klinikum
Die Tatsache, dass ein ivorischer Staatsangehöriger für mehrere Wochen unschuldig in Abschiebehaft saß, hat nun Konsequenzen. Gegen die Bundespolizeiinspektion Rosenheim und das RoMed Klinikum Rosenheim wurde Strafantrag und Strafanzeige gestellt.
Das RoMed Klinikum führt regelmäßig unzulässige Röntgenuntersuchungen an Flüchtlingen, die von der Bundespolizei aufgegriffen wurden und denen nicht geglaubt wird unter 18 Jahre alt zu sein, durch. Gegen diese Praxis sprechen unter anderem die UN-Kinderrechtskonvention, das SGB VIII, die Röntgenverordnung, zwei Beschlüsse des Deutschen Ärztetages, mehrere Gutachten von Medizinern und nicht zu letzt die große Ungenauigkeit der Methode des Handröntgens. V.a. die Gesundheit der PatientInnen sollte im Vordergrund einer Untersuchung im Krankenhaus stehen. Wie unter anderem der Fall des ivorischen Jugendlichen zeigte, geht es hier jedoch nicht um eine medizinisch notwendige Behandlung, sondern es handelt sich allein um eine Anweisung der Bundespolizei, die gegenüber der Ärzteschaft nicht weisungsbefugt ist. Diesbezüglich betont der Initiativkreis Migration Rosenheim: „Im Gegensatz zu dieser Praxis dachten und hoffen wir, Zeiten in denen Ärzte ohne Bedenken Anordnungen der Polizei umsetzen endgültig überwunden zu haben.“
Nun wurde gegen diese Praxis vom Anwalt des ivorischen Jugendlichen Strafantrag und -anzeige wegen des Verdachts der Körperverletzung und des Verstoßes gegen die Röntgenverordnung gestellt. In der Anzeigeschrift heißt es dazu: „Da die – wenn auch geringe – Strahlenbelastung zu einem erheblichen Gesundheitsrisiko führen kann, ist der Tatbestand der Körperverletzung erfüllt, wenn der Eingriff nicht erlaubt und nicht gerechtfertig ist.“
07. November 2013
RoMed Klinikum verantwortlich für 5-wöchige Haft
Aufgrund einer Röntgenuntersuchung durch das RoMed Klinikum Rosenheim musste ein ivorischer Jugendlicher fünf Wochen in einer Haftzelle verbringen. Erst ein Beschluss des Landgericht Traunstein erklärte die Abschiebehaft für unzulässig.
Das RoMed Klinikum führt seit längerer Zeit unzulässigerweise auf Anordnung der Bundespolizei Röntgenuntersuchungen von unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen durch. Dabei geht es um eine Altersabschätzung anhand einer Röntgenaufnahme der Hand. Diese Vorgehensweise widerspricht verschiedenen Gesetzen und Beschlüssen, wie z.B. der UN-Kinderrechtskonvention, dem SGB VIII, der Röntgenverordnung und mehreren Beschlüssen des Deutschen Ärztetages. Doch damit nicht genug. Der aktuelle Fall zeigt, dass dieses Verfahren auch Unschuldige ins Gefängnis bringen kann.
Ein ivorischer Jugendlicher wurde von der Bundespolizei aufgegriffen und ihm wurde nicht geglaubt noch keine 18 Jahre alt zu sein. Darauf wurde das Handröntgen angeordnet. Aufgrund des Ergebnisses kam der Jugendliche unmittelbar in Abschiebehaft.
Der Initiativkreis Migration Rosenheim bemängelt dieses Vorgehen aus folgenden Gründen: Oberste Pflicht der Ärzteschaft ist es, der Gesundheit von PatientInnen keinen Schaden zuzufügen. Nach der Röntgenverordnung (§25, 1) dürfen Röntgenstrahlen nur angewendet werden, wenn es aus ärztlicher Indikation geboten ist. Eine Röntgenuntersuchung ohne medizinische Indikation setzt die Betroffenen einer vermeidbaren Strahlendosis aus und kann somit als Körperverletzung angesehen werden. Am RoMed Klinikum wird jedoch auf Anordnung der Bundespolizei geröntgt, was nicht nur äußerst unüblich, sondern vielmehr gesetzeswidrig ist.
Weiterhin ist das Handröntgen aufgrund der hohen Ungenauigkeit zur Altersabschätzung äußerst umstritten. Als alleiniges Verfahren ist es völlig ungeeignet.
Unter anderem aus diesen beiden Gründen gibt es mehrere Beschlüsse des Deutschen Ärztetages, welche die Ärzteschaft anhalten, Handröntgen zur Altersschätzung bei Flüchtlingen nicht durchzuführen. Das Landgericht Traunstein schreibt in seiner Begründung zum Beschluss dementprechend: „Ferner entspricht allein die röntgenologische Untersuchung einer Hand nicht dem medizinischen Standard für eine Altersbestimmung. […] Im Übrigen ist auch zweifelhaft, ob die Fertigung von Röntgenaufnahmen zu den zulässigen Maßnahmen zur Identitätsfeststellung […] gehört […].“
Damit sieht sich der Initiativkreis Migration Rosenheim bestätigt und meint: „Wir fordern das RoMed Klinikum Rosenheim erneut auf, das Handröntgen zur Feststellung des Alters von Flüchtlingen unmittelbar einzustellen und sich der ärztlichen und ethischen Verantwortung bewusst zu werden. Die angewandte und in einer Verfahrensanordnung festgeschriebene Praxis kann dazu führen, wie sich bei diesem konkreten Fall gezeigt hat, dass Jugendliche für mehrere Wochen unschuldig in Haft sitzen. Das muss ein Ende haben!“
08. Februar 2012
Stadt Rosenheim fällt positiv auf
Nach der Kunde vom 25.01., dass 20 weitere Asylbewerber*innen im ehemaligen Seehotel Hubertus untergebracht werden, war die Aufregung für manch eine Leserin groß.
Letzte Woche fand vor dem Eintreffen der Menschen am Happinger See eine Begehung der Örtlichkeit statt. Aus Sicht des Initiativkreis Migration Rosenheim ist die Stadt Rosenheim ernsthaft bemüht die Situation einigermaßen erträglich zu gestalten. Hervorzuheben sind Aspekte, wie die Renovierung und Sauberkeit der Zimmer und sanitären Einrichtungen. Auch die Auszahlung von Geld anstelle der in Bayern üblichen Essenspakete ist positiv zu erwähnen. Weiterhin wird einem Teil der Erwachsenen ermöglicht nebenbei ein wenig Geld zu verdienen und die Kinder können ab sofort die Schule besuchen. Die erwähnten Punkte, ebenso wie die große Transparenz begrüßt der Initiativkreis Migration Rosenheim.
Allerdings mangelt es auch an einigen Dingen: Eine Sozialbetreuung, die adäquate Übersetzung durch Dolmetscher, sowie rechtliche Beratung sind nicht oder nur mangelhaft gegeben. Auch die Gestaltung von Gemeinschaftsräumen lässt zu wünschen übrig: Vier Kochplatten für 20 Personen sind nicht ausreichend.
Nachdem zu erwarten ist, dass ein Teil der im Seehotel untergebrachten Menschen länger in Rosenheim bleiben wird, bedarf es auch der Möglichkeit sich in Rosenheim einzuleben, weswegen der Initiativkreis Migration die Unterbringung in Einzelwohnungen in Nachbarschaft zu anderen Bürgern Rosenheims, ebenso wie die Möglichkeit Deutschkurse zu besuchen, fordert.
Das Fazit des Initiativkreis Migration Rosenheim: „Auch wenn die Situation verbessert werden kann, fällt die Stadt Rosenheim im aktuellen Umgang mit Asylsuchenden positiv auf.“