Gedenken an Gefangenentransport nach Dachau

Gedenkveranstaltung zum ersten Gefangentransport von Rosenheim nach Dachau vor 90 Jahren seitens der „Initiative Erinnerungskultur – Stolpersteine Rosenheim“ (https://www.stolpersteine-rosenheim.de/)

Heute, 26.04.2023,

18:00

Münchnerstr. 27 (vor Thalia Buch),

Rosenheim

Aus der Einladung:

„28 Kommunisten aus der Stadt und dem Bezirk Rosenheim wurden an diesem Tag aus dem Amtsgerichtsgefängnis Rosenheim in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Seit dem 30. Januar des Jahres hatten die Nationalsozialisten die Macht inne und begannen nach der Fertigstellung des Konzentrationslagers Dachau in zwei großen Verhaftungswellen im März ihre größten Gegner, die Angehörigen der „Kommunistischen Partei“, mundtot zu machen. Die Partei wurde verboten und die bekanntesten und aktivsten Kommunisten in das Rosenheimer Gefängnis verbracht, um von dort in das Konzentrationslager Dachau weiterverlegt zu werden. Das Rosenheimer Gefängnis befand sich dort, wo heute das Geschäftshaus „Thalia“steht.

Am 90. Jahrestag des Gefangenentransports wollen wir vor Ort an das große Unrecht erinnern, das diesen 28 Kommunisten angetan wurde. Wir möchten, dass künftig mit einer „Stolperschwelle“ ein dauerhaftes sichtbares Zeichen gesetzt wird.

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.

Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“ (Martin Niemöller)

Der Rosenheimer Lehrer Andreas Salomon hat sich seit zwei Jahren mit diesem Ereignis beschäftigt. Anhand von Unterlagen aus dem Rosenheimer Stadtarchiv und anderen Archiven hat er die Geschichte der Ortsgruppe der KPD erforscht und die 28 Biografien der Betroffenen zusammengetragen.

Am 11. und 12. Juli wird er seine Ergebnisse in zwei Vorträgen der interessierten Öffentlichkeit vorstellen. Man wird dabei einen tiefen Blick in die damalige Zeit werfen können und erkennen, wie schwer es damals als einfacher Arbeiter in Rosenheim war, zu überleben und für seine Ideale zu streiten.“

– Einladung Initiative Erinnerungskultur

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